Der FC Bayern hat Tanguy Nianzou Kouassi verpflichtet. Der 18-jährige französische Juniorennationalspieler kommt von Paris Saint-Germain und erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024.
Er ist in der Defensive vielseitig einsetzbar, wobei seine Stammposition Innenverteidiger ist. Der Rechtsfuß besitzt neben der französischen Staatsbürgerschaft auch einen Pass der Elfenbeinküste.
Sportvorstand Hasan Salihamidžić:
„Wir sind sehr glücklich, dass wir Tanguy Nianzou Kouassi für den FC Bayern
gewinnen konnten. In unseren Augen ist er eines der größten Talente in Europa.
Seine Top-Position ist Innenverteidiger, aber er kann auf mehreren Positionen
spielen. Wir sind sicher, dass er bei uns eine große Karriere machen wird und
eine absolute Verstärkung ist.“
Tanguy Nianzou Kouassi: „Ich freue
mich sehr, für den FC Bayern spielen zu können. Es ist ein großer und
traditionsreicher Klub. Ich hoffe sehr, dass ich mich hier durchsetze und viele
Einsätze haben werde. Dafür werde ich hart arbeiten.“
Tanguy Nianzou Kouassi wurde am 7.
Juni 2002 in Paris geboren. Mit 14 Jahren kam er in die Akademie von Paris
Saint-Germain. Im Dezember 2019 feierte er sein Profidebüt in der Ligue 1 und
lief wenige Tage später auch in der Champions League auf, in der er seitdem
zwei Mal zum Einsatz kam. Erstmals in der Startelf stand er im Januar beim
4:1-Sieg gegen AS Monaco. Am Ende der Saison 2019/20, die wegen Covid-19
abgebrochen wurde, hatte er sechs Einsätze in der Liga auf dem Konto. Beim 4:4
beim SC Amiens erzielte er seine beiden ersten Treffer im Profibetrieb, beide
Male per Kopf. Er wechselt als französischer Meister zum FC Bayern.
Für die Nachwuchsmannschaften der
„Equipe Tricolore“ lief Tanguy Nianzou Kouassi 12 Mal auf und erzielte ein Tor.
Mit der französischen U 17 erreichte er im vergangenen Sommer bei der EM das
Halbfinale und wurde am Ende Dritter. In dem Turnier stand er bei jeder Partie
von Beginn an auf dem Platz und traf im Spiel gegen Spanien.
Stadion des FSV Mainz 05 – Spieltag eins nach den „Lockerungen“ der DFL-Hygiene-Regeln (unter anderem mehr Presse- und Vereinsvertreter, kein Mundschutz bei Ersatzspielern). Aber noch immer fühlt sich die Berichterstattung von einem Geisterspiel an wie Musik von Milli Vanilli: Man weiß, dass etwas falsch ist – aber wenn man sich dran gewöhnt hat und/oder es vergisst: trotzdem gut!
Zum Sport: Der FSV Mainz 05 hat im Kampf um den
Klassenerhalt einen Dämpfer bekommen. Durch die 0:1-Niederlage mussten sie
nicht nur den FC Augsburg jetzt vier Punkte davon ziehen lassen, sondern haben
jetzt auch nur noch drei Punkte vor Werder Bremen und dem direkten
Abstiegsplatz. Am Tag nach dem sicheren Klassenerhalt von Eintracht Frankfurt
durch das 4:1 in Berlin, muss der zweite Bundesligist aus dem Rhein-Main-Gebiet
weiter zittern.
Zweifach „ausgerechnet“ Florian Niederlechner war es nach 43
Sekunden, der den FC Augsburg mit einem Seitfallzieher-Aufsetzer auf die
Siegerstraße brachte. Erstens, weil er selbst einmal in Mainz spielte und
zweitens weil er nach 857 torlosen Minuten wieder traf. „Bitter – verpennt am
Anfang. Wir haben danach ein gutes Spiel gemacht und belohnen uns nicht.
Einfach bitter, “ beschreibt FSV. Torwart Florian Müller den aus seiner Sicht
glücklichen Führungstreffer seines Namensvetters: „Floh trifft den Ball nicht
einmal richtig.“ Nach genau 43 Sekunden begann auch die Gästetaktik aus Zement
in der Defensive und Zeitspiel. An dem beteiligte sich sogar Gästetrainer Heiko
Herrlich, als er „clever“ einen Ball aufs Spielfeld rollte, um einen schnellen
Mainzer zu verhindern. Nicht die einzige Situation, in der die beiden Trainer
lautstark aneinander gerieten. Mit Zeit schinden und Körperlichkeit brachte
Augsburg die ungeduldigen Gastgeber trotz deren optischer Überlegenheit zur
Verzweiflung und zu unkonzentrierten Flanken und Abschlüssen. Herrlich musste
später zugeben, dass die sehr defensive Ausrichtung ein schmaler Grat war:
„Heute haben wir das Spielglück gehabt.“
Abstiegskampf ist auch Kopfsache – das galt vor allem in der
ersten Halbzeit und zunächst auf schmerzhafte Weise. Gleich mehrere Kopfverletzungen
führten zu sechs Minuten Nachspielzeit vor der Pause. Zunächst krachten an der
Mittelinie Levin Ötztunali und Gästeverteidiger Philipp Max aneinander. Der
Augsburger musste daraufhin mit Kopfverband weiterspielen. Viel schlimmer
erwischte es den Mainzer Angreifer Taiwo Awoniyi, als er nach einem gewonnen
Kopfballduell gegen Augsburgs Innenverteidiger Felix Uduakhai im Strafraum noch
während des Kopf-an-Kopf-Treffers bewusstlos zu Boden fiel und minutenlang in
der Stabilen Seitenlage behandelt wurde. Auf dem Weg ins Krankenhaus war der
Liverpooler Leihspieler wieder ansprechbar. Dort kam auch die Entwarnung, dass
es sich „nur“ um eine schwere Gehirnerschütterung handelte. Doch trotz der
langen Unterbrechung waren die Mainzer nicht in der Lage zu wechseln. Weil Karim Onisiwo nicht rechtzeitig gerufen wurde
und dann auch nur locker joggend zum Bank kam, spielten die Gastgeber
minutenlang in Unterzahl. Auch diese Art Kopfsache kann im engen Abstiegskampf
entscheidend sein. „Wir wollten von Anfang an da sein, das haben wir nicht
geschafft analysiert Onisiwo entsprechend selbstkritisch. Dass die Aufholjagd
danach erkennbar, aber spielerisch nicht zwingend war beschrieb dann ein
ernüchterter FSV-Verteidiger Daniel Brosinski: „Es ist eigentlich Wahnsinn,
dass wir kein Tor schießen. Wir haben hatten Chancen, den Gegner im Griff
gehabt, der Wille war da, aber wir haben das Ding nicht über die Linie
gedrückt.“ Mainz-Trainer Achim Beierlorzer wollte seinen Spielern trotz jetzt
abstiegsverdächtiger Quote von nur einem Sieg aus den letzten zehn Heimspielen
nicht kritisieren: „Ich kann ihnen nur vorwerfen, dass wir uns für so ein gutes
Spiel nicht belohnen. Aber wir sind noch drei Punkte weg und haben das bessere
Torverhältnis. Ich glaube zu 100%, dass wir das schaffen, denn wir haben es in
der eigenen Hand und die Mentalität der Mannschaft ist zu 100% intakt.“
Zum Glück für Beierlorzer geht es jetzt auswärts ran. Auch durch die Geisterspiele befinden wir uns in einer Rekordsaison für Auswärtssiege. Auch der jüngste Sieg der Mainzer gelang auswärts – das 2:0 in Frankfurt. Mut machende Argumente vor der FSV-Fahrt nach Dortmund.
Eintracht Frankfurt stellt die Meinung von Defensivspezialist Stefan Ilsanker zur Verfügung. Der Österreicher über…
…das aktuelle Training: Eine richtige Routine entsteht noch nicht, weil wir immer erst einen Tag vorher erfahren, wann und in welchen Gruppen wir trainieren. Am Trainingstag wird festgelegt, woran wir vordergründig arbeiten, wobei sich das meistens
ähnelt: Passübungen, Torschüsse, Läufe und Kraftübungen. Ohne die großen Spielformen, Zweikämpfe oder Wettkämpfe wird es langsam ein bisschen langweilig. Momentan bin ich bestimmt zwei oder drei Wochen von meiner Wettkampfform entfernt. Zweikämpfe oder den
Druck vom Gegner kann man einfach nicht simulieren. Das fehlt uns sehr. Man möchte sich auch im Training mit den anderen Profis messen und das ist momentan leider weiterhin nicht möglich. Wir halten alle Vorschriften und Regeln ein und versuchen, das Beste
aus der Situation zu machen. Wenn es weitergeht, werden wir das alles schnellstmöglich aufholen, um wieder wettkampffähig zu sein.
…Kontakte zu ehemaligen Mitspielern: Natürlich erkundigt man sich hier und da. Es interessiert mich, wie andere Mannschaften trainieren und die Situation handhaben. Ich denke aber auch, dass es nicht viel Spielraum gibt, da sich alle Vereine an die
Regeln der DFL halten müssen.
…die Bilanz gegen Leipzig und Salzburg: Ich habe keine Ahnung, warum die Eintracht gegen diese Mannschaften so gut abschneidet. Wir sind einfach sehr konterstark und gerade durch das hohe Pressing von Leipzig und Salzburg bieten sich immer wieder
Räume hinter der letzten Linie. Wenn man schnell ins Umschalten kommt, die erste Linie überspielen und mit Tempo Richtung Tor gehen kann, dann sind sie sehr verwundbar. Das haben wir in letzter Zeit sehr gut ausgenutzt.
…seinen Wechsel zur Eintracht: Ich habe mich sehr auf diese neue Aufgabe gefreut. Ich denke, die Fans haben von Anfang an gespürt, dass ich unbedingt zur Eintracht kommen und alles für den Verein geben möchte. Ich wurde von der Mannschaft und den
Fans super aufgenommen und habe mich sofort sehr wohlgefühlt. Ich hoffe, ich konnte ihnen das mit Leistungen auf dem Platz zurückzahlen und ich werde mich natürlich auch in Zukunft voll reinhauen.
…den Shutdown: Ich konnte die Zeit nutzen, um meine Wohnung schön einzurichten (lacht). Natürlich war das eine ganz komische Situation. Ich war am Anfang sehr überrascht, wie grün Frankfurt ist und was die Stadt alles zu bieten hat. Dann kam
der Shutdown und auf einmal war ich zwei Wochen im Hotel eingesperrt. Mittlerweile komme ich ganz gut mit der Situation klar. Ich habe eine kleine Dachterrasse, kann mich tagsüber rauslegen und die Sonne genießen. Trotzdem würde ich gerne wieder in ein Café
gehen und das Flair genießen können.
…sein Kunstinteresse: Das ist ganz schwer zu beschreiben. Ich bin allgemein ein großer Schöngeist: Ich interessiere mich sehr für Musik, Kunst, Architektur und Geschichte. Das sind die schönen Dinge im Leben, die Spaß machen. Ich liebe aber auch Gesellschaftsspiele
jeglicher Art. Wenn man im Herzen immer ein wenig Kind bleibt, dann wird man auch nicht so schnell alt. Das ist vielleicht gegensätzlich zu meiner Persönlichkeit auf dem Platz, denn da lebe ich gerne mal die Aggressivität aus. Ich bin kein Feinmotoriker wie
André oder Gonca [André Silva oder Goncalo Paciencia; Anm. d. Red.]. Ich komme über Power, Emotionen und den Kampfgeist, das spiegelt meine Natur sehr gut wider. Ich lege viel Wert auf Teamgeist und Zusammenhalt in der Mannschaft und will mich nicht in den
Mittelpunkt stellen.
…seinen Spielertypus: Ich hoffe, dass ich bald wieder zeigen kann, was in mir steckt. In erster Linie bin ich als defensiver Spieler dafür verantwortlich, dass wir hinten sicher stehen, unsere Ordnung beibehalten, wenige Chancen zulassen und keine
Tore kassieren. Umso besser die Verteidigung steht, desto mehr Räume bieten sich beim Umschalten. Wir haben sehr gute Umschaltspieler in der Mannschaft. Deshalb denke ich, dass ich sehr gut ins Team passe. Ich gebe immer mein Bestes und versuche in jedem Spiel,
mich zu zerreißen.
…Martin Hinteregger: Hinti kommt überall gut an, weil er authentisch ist und kein Blatt vor den Mund nimmt. Das gefällt mir sehr gut. Wir haben uns immer gut verstanden, auch wenn er teilweise introvertiert und ruhig ist. Ich mag es, wenn ein Mensch
komplett ehrlich ist. Deshalb verstehen wir uns seit über zehn Jahren bestens.
…die „AUF JETZT!“-Kampagne: Ich finde das einfach toll, deshalb fühle ich mich hier so wohl. Ich bin der Erste, der Kindern und Bedürftigen hilft, wenn sie Unterstützung benötigen. Ich finde es ganz stark von der Adlerfamilie, dass sie sich so für
solche Initiativen einsetzt. Da bringen wir Spieler uns auch gerne ein. Der Verein ist sehr weltoffen und hilfsbereit. Damit kann ich mich zu 100 Prozent identifizieren.
…eine Saisonfortsetzung: Ich denke, dass das möglich ist. Wir halten uns an die Regeln und setzen alles wie vorgeschrieben um. Jeder Fan hat eine Eigenverantwortung, die Spiele zu Hause zu schauen und sich nicht mit mehreren Leuten in eine Kneipe
zu setzen. Die DFL hat alles dafür gegeben, den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Nun liegt die Entscheidung bei der Regierung. Daran hängen sehr viele Jobs und damit meine ich nicht die der Spieler. Uns geht es wirtschatlich gesehen gut. Wenn wir die Saison
jetzt nicht fortsetzen, dann können wir auch nicht im August spielen. Bis dahin wird sich nichts ändern, auch im August werden wir noch keinen Impfstoff haben. Deshalb sollten wir meiner Meinung nach so früh wie möglich starten. Sollte das in die Hose gehen,
kann man die Saison immer noch abbrechen.
…Saisonziele mit der Eintracht: Es ist vieles möglich, denn wir sind immer noch in allen drei Wettbewerben vertreten. Natürlich wissen wir nicht, wie es international weitergeht. Aber im DFB-Pokal wären es nur noch zwei Spiele zum Titel. In der Bundesliga
ist für viele Vereine nach unten und oben alles möglich. In der Tabelle ist es eng und ausgeglichen. Sportlich gesehen ist es eine sehr spannende Saison. Ich hoffe, dass wir sie zu Ende spielen und noch einiges erreichen können.
…Spiele ohne Zuschauer: Ich habe keinen Spaß daran, vor leeren Rängen zu spielen. Es macht niemandem Spaß, unter solchen Umständen eine Saison zu spielen. Ich hoffe, dass wir das nie wieder erleben und ab nächster Saison wieder einen geregelten Ablauf haben werden. Aktuell geht es einfach nicht um uns Spieler. Wenn man die schwere Zeit ohne Zuschauer überbrücken kann, dann werden wir das so annehmen. Trotzdem macht es den Fußball aus, in einem vollen Stadion zu spielen, mit den Fans zu feiern und die Atmosphäre aufzusaugen. Ich hoffe, dass das bald wieder möglich sein wird.
‚Auf jetzt! In Eintracht für die Region.‘: Kevin Trapp gemeinsam mit dem e.V. auf Verpflegungsfahrt
Auch Kevin Trapp ließ es sich nicht nehmen, sich in gleich zweierlei Hinsicht in den Dienst der Eintracht-Familie zu stellen. In der vergangenen Woche brachte der Profitorwart zuerst einigen Mitgliedern ihre Lebensmittel persönlich ins Haus und machte sich anschließend eigens auf den Weg, um den Fans ein ganz besonderes Lächeln auf die Lippen zu zaubern. „Wir wollten Mitglieder überraschen, die ihren Geburtstag aufgrund der Coronakrise leider alleine verbringen mussten“, begründet der 29-Jährige sein Engagement. „Vor vier Jahren haben uns die Fans geholfen, den Abstieg zu vermeiden. Jetzt dürfen wir für die da sein, die Hilfe benötigen. Wir sind die Eintracht, wir sind da, um die Unterstützung auch ein Stück weit zurückzugeben.“
Im „AUF JETZT!“-T-Shirt und mit Mundschutz ausgestattet sorgte Trapp in der aktuellen Situation für eine angemessene und sichere Geschenkauslieferung. So konnten sich die vier Geburtstagskinder jeglicher Altersstufen jeweils über ein von der gesamten Mannschaft unterschriebenes Trikot und eine ganz persönliche Glückwunschkarte des Torhüters freuen. Obendrauf gab es noch ein Polaroidfoto als Erinnerung an den Tag, an dem Kevin Trapp vor der eigenen Haustür stand. Mit dieser Aktion in Coronazeiten unterstreicht der gesamte Verein einmal mehr, dass ihm die Nähe zu ihren Fans sehr am Herzen liegt und in Eintracht für die Region einsteht.